Le nitrate et l’acétate présents dans de nombreux supports audiovisuels fragilisent leur conservation. Ces substances peuvent accélérer la dégradation des documents ou les rendre inflammables si les conditions d’entreposage ne sont pas appropriées.
Cette problématique est connue depuis longtemps, tout comme les conditions de conservation optimales adaptées à ces matériaux fragiles. Dans la pratique, il manque souvent les connaissances sur la manière de distinguer les négatifs nitrates des acétates et des autres matériaux qui composent les différents supports. Il est également difficile de savoir si un film des années 1950 est composé de nitrate ou d’acétate. De même, il peut être compliqué de savoir à quel taux d’humidité les plaques à gravure directe contenant du nitrate doivent être préservées. Finalement, il est difficile de savoir où et comment ces matériaux sensibles peuvent être entreposés.
La Journée professionnelle Memoriav donnera un aperçu de l’état actuel des connaissances sur les supports à risques, présentera des exemples tirés de l’expérience d’institutions patrimoniales confrontées à ces matériaux fragiles et qui ont pris des mesures appropriées. En outre, nous discuterons des possibilités d’action dont disposent les petites institutions face à cette problématique. L’objectif de la Journée est de transmettre les bonnes pratiques aux collaborateurs -trices d’archives, de musées, de bibliothèques et d’institutions en charge de collections audiovisuelles, quelle que soit leur taille, et qui suspectent la présence de matériaux sensibles à l’intérieur de celles-ci.
Dans les fonds d’archives où le papier domine généralement, on trouve aussi d’autres supports, quoiqu’en moindre quantité : c’est le cas des documents audiovisuels. De leur arrivée à la Bibliothèque nationale à leur consultation, quel est le chemin suivi par ces derniers ? Quelles sont les procédures actuellement en vigueur afin de préserver leurs contenus ? Quelles sont les personnes concrètement impliquées dans les processus de traitement de ces différents supports, parfois fragiles ? L’objectif de cette contribution est de proposer un état des lieux général sur la manière dont sont catalogués, conservés et mis à disposition de la recherche les documents audiovisuels présents dans les collections des Archives littéraires suisses.
Vincent Yersin, Archives littéraires suisses (ALS)
est archiviste aux Archives littéraires de la Bibliothèque nationale suisse. Il est titulaire d’un Master en philosophie de l’Université de Lausanne et a enseigné la littérature française durant quelques années. Il a publié des articles sur l’œuvre de Blaise Cendrars dont il est coresponsable du Fonds aux ALS ainsi que plusieurs ouvrages de création.
Fotografisches Filmmaterial aus Cellulosenitrat gilt als erstes flexibles Filmmaterial und wurde weltweit in grossem Ausmass von Amateur- und Berufsfotografen eingesetzt. Daraus resultieren grosse fotografische Bestände in Archiven, Bibliotheken und Museen mit teils hohem Anteil an Cellulosenitrat-Negativen. Nebst dem historischen, fotografischen Bild ist ebenso die Materialität der Fotografien als technisches Kulturgut erhaltenswert. Der halbsynthetische Kunststoff ist nicht alterungsbeständig und unterliegt verschiedenen Degradationsmechanismen. Dabei werden primär Stickoxide (NOx) freigesetzt und sekundär, Säuren wie Salpetrige Säure (HNO2) und Salpetersäure (HNO3) gebildet. Aufgrund der hohen Anzahl an Negativen in den Fotosammlungen, werden schnelle und nicht-invasiv durchführbare Methoden zur Evaluierung des Zustandes der Cellulosenitrat-Negative benötigt. Dabei ist eine Einschätzung des Zustands vor der Ausbildung von drastischen Schadensbildern anzustreben. Dies würde ein frühzeitiges Eingreifen in den Degradationsprozess ermöglichen und somit zur Sicherung des Bildinhaltes durch eine Digitalisierungsstrategie und zur anschliessenden Erhaltung des Negativs beitragen. Aufgrund von fehlenden etablierten Methoden kann in der Zustandsbeurteilung von Cellulosenitrat-Filmmaterialien bis heute nur eine optische Beurteilung nach Schadensbilder vorgenommen werden. Diese kann jedoch beispielsweise durch Verfärbungen, verursacht durch Restchemikalien, deutlich beeinflusst und somit verfälscht werden.
Im Rahmen einer Masterarbeit wurden erste Untersuchungen zur These des Zusammenhangs zwischen den primären Abbauprodukten (Stickoxide) und dem Zustand der Negative untersucht. Dabei wurden Konzentrationsmessungen von Stickstoffdioxid (NO2) in der Umgebungsluft von 40 Cellulosenitrat-Negativen und 10 Laborfiltern aus Cellulosenitrat durchgeführt. Zudem konnten bereits erste Ergebnisse zu praxisorientierten Nachweismethoden wie beispielsweise einem NO2-Indikator erzielt werden. Als vielversprechender neuer Ansatz in der Erhaltungsstrategie von Cellulosenitrat-Negativen könnten solche Nachweismethoden als Hilfsmittel zur Einschätzung der Negative dienen und somit die Planung und Umsetzung einer Erhaltungsstrategie bestärken und vereinfachen.
Marcia Montani, Konservatorin Museum für Kommunikation
Sie schloss ihre Ausbildung Master in Conservation-Restoration mit Spezialisierung in Grafik Schriftgut und Fotografie im April dieses Jahres an der HKB – Hochschule der Künste Bern ab. Seit ihrem Praktikum 2017 arbeitet sie im Museum für Kommunikation in Bern als Konservatorin / Restauratorin im Bereich der präventiven Konservierung von technischen und fotografischen Materialien. Als gelernte Grafikerin unterstützt sie das Team zusätzlich in der internen Digitalisierung. Während des Studiums war sie in verschiedenen Praktika unter anderem im Atelier Reding, dem Ringier Bildarchiv – Bibliothek und Archiv Aargau, dem Stadtmuseum Aarau und der Zentralbibliothek Zürich tätig.
Der Vortrag bietet einen Überblick von der Geschichte des Tonbandes, über die bei der Herstellung verwendeten Materialien, bis zu deren Zerfallserscheinungen und den entsprechenden Erhaltungsproblematiken. Beim Tonband handelt es sich – mit wenigen Ausnahmen – um einen Materialverbund von zumindest zwei Schichten. Diese altern aufgrund ihrer Zusammensetzung unterschiedlich, woraus sich verschiedene Probleme ergeben. Oft ist es aber auch der Verbund dieser Schichten, der fehlerhaft ist oder es im Laufe der Zeit werden kann. Der Vortrag stellt die gängigen Maßnahmen zur Erhaltung und Langzeitsicherung dieser Materialien vor.
Nadja Wallaszkovits, Professorin für Konservierung und Restaurierung Neuer Medien und Digitaler Information an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart.
Sie studierte Musikethnologie an der Universität Wien und absolvierte eine Ausbildung zur Tontechnikerin (SAE Diplom). Nach mehrjähriger Erfahrung als Tontechnikerin für private nationale und internationale Aufnahmefirmen und audiovisuelle Produktionen kam sie 1998 an das Phonogrammarchiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien, wo sie von 2005-2020 als Senior Researcher die Audioabteilung leitete. Sie ist Spezialistin für Audiorestaurierung, Re-Recording und digitale Archivierung und arbeitet als Beraterin für Archivtechnik für Projektpartner auf der ganzen Welt. Nadja Wallaszkovits ist Past President der Audio Engineering Society (AES), Vice Chair des Technischen Komitees der International Association of Sound and Audiovisual Archives (IASA) und Mitglied des IASA Training & Education Komitees (Certified IASA Trainer).
Celluloid, ein Gemisch aus Cellulosenitrat und dem Weichmacher Kampfer war einer der ersten Kunststoffe und es wurde ab Mitte des 19. Jahrhunderts in industriellem Massstab hergestellt. Komplett transparent und flexibel eignete es sich auch als Trägermaterial für Fotographie und Film. Trotz seiner hohen Brennbarkeit wurde es in der Kinematografie erst in den frühen 1950er Jahren definitiv durch das weit weniger brennbare Cellulosetriacetat ersetzt. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden zahlreiche Ersatzstoffe für Cellulosenitrat getestet und in Umlauf gebracht.
Basierend auf der historischen Entwicklung wird die Verwendung von Cellulosederivaten als Filmträger erläutert. Deren Aufbau und Materialeigenschaften erklären die Herausforderungen mit denen wir heute in der Filmkonservierung konfrontiert sind.
David Pfluger, Chemiker
Promovierter Chemiker, arbeitet seit 2002 im Bereich der Filmtechnik und der Konservierung audiovisueller Medien. Seit 2008 bei verschiedenen wissenschaftlichen Projekten zur Konservierung von Film und Video sowie als Berater für Archive tätig. Seit 2005 Mitglied der Kompetenznetzwerke Film und Video von Memoriav.
Nadine Reding, Atelier Reding
Nadine Reding absolvierte eine 4-jährige Lehre als Fotoretuscheurin und schloss diese schweizweit als letzte dieser Art ab. Nach einem Restaurierungspraktikum studierte sie an der Berner Fachhochschule Restaurierung und Konservierung von Grafik, Schriftgut und Fotografie. Während des Studiums nutzte sie jede freie Minute, um entweder in Wien bei einem renommierten Fotorestaurator oder in Rochester bei Kodak ein Praktikum zu machen, um so viel wie möglich aus der Praxis zu erlernen. Seit 2004 führt sie ihr eigenes Atelier fokore für Fotorestaurierung. Mit dem Umzug an einen neuen Standort, wurde das Atelier fokore zum Atelier Reding.
Ulrich Niederer, Präsident Meinrad Inglin-Stiftung
Geboren 1954 in Basel, Schulen und Universität in Basel; Lizentiat und Promotion im Fach Deutsche Literaturwissenschaft. Nach einigen Jahren als Assistent am Deutschen Seminar der Universität Basel begann Ulrich Niederer in Bibliotheken zu arbeiten, 1991-1995 als stv. Stadtbibliothekar in Winterthur, 1995-2017 in Luzern als Direktor der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern. Seit seiner Pensionierung hat er verschiedene Beratungs-Mandate für Bibliotheken in der Schweiz und im europäischen Ausland übernommen. Daneben ist er in Stiftungen aktiv, v.a. bei der Meinrad Inglin-Stiftung deren Präsidium er seit 2000 inne hat.
Barbara Spalinger Zumbühl, Restauratorin Ringier Bildarchiv – Staatsarchiv Aargau
Konservatorin-Restauratorin Dipl. Rest. / M.A. mit Spezialisierung Fotografie. Barbara Spalinger Zumbühl ist im Ringier Bildarchiv am Staatsarchiv Aargau in der Restaurierung tätig. Am Studiengang Konservierung und Restaurierung der Hochschule der Künste Bern wirkt sie in der Lehre der Fotokonservierung. Seit vielen Jahren arbeitet sie im Redaktionsteam Materialität der Fachzeitschrift «Rundbrief Fotografie» mit.
Maud BLANC, restauratrice, spécialisée en photographie
Diplômée de l’Institut National du Patrimoine (INP) en 2007. Dès la fin de ses études, elle a intégré l’Atelier de Restauration et de Conservation des Photographies de la Ville de Paris (ARCP) et est devenue en janvier 2009 responsable de l’équipe de conservation préventive. Dans le cadre de grands chantiers tels que le Plan nitrate, la préparation des fonds à la numérisation ou bien encore le Plan couleur et impression numérique, son équipe a mené différentes actions de conservation préventive, de l’étude des fonds à leur traitement physique (nettoyage, conditionnement, numérisation, exposition…) auprès d’une trentaine d’institutions municipales aux modes de fonctionnement et aux collections variés (musées, bibliothèques, archives…). Depuis 2013, Maud Blanc est installée dans la région lyonnaise en tant qu’indépendante. Elle a été par ailleurs formatrice à l’INP de 2008 à 2017 lors de sessions de formation permanente adressées aux professionnels souhaitant s’initier ou approfondir leurs acquis quant à l’identification des procédés photographiques, de l’invention du médium aux derniers procédés numériques.
Gabriele Franzoso, Fonoteca nazionale svizzera
Gabriele Franzoso begann als Reparaturtechniker für einige der wichtigsten Audiomarken. Später arbeitete er als Toningenieur-Assistent und Wartungstechniker in einem renommierten Tonstudio. Während dieser Zeit konnte er auch gelegentlich als Live-Tontechniker arbeiten. Für eine kurze Zeit arbeitete er zudem als Designer für elektronische Leiterplatten. Seit 2004 ist er als Ingenieur für Audioerhaltung sowie für die Reparatur und Wartung von Audiogeräten tätig.
Carine Soleilhavoup, Cinémathèque suisse
Formée en cinéma à l’université Paris VIII (Vincennes-Saint-denis), elle passe ses dernières années d’étude entre la France et l’Italie dans le cadre d’un diplôme européen axé sur la préservation et la valorisation des patrimoines cinématographiques. À l’issue du stage qu’elle effectue au laboratoire de restauration L’Immagine Ritrovata (Bologne), elle est engagée et travaillera à la restauration photochimique des pellicules pendant 6 ans. En 2006, elle part rejoindre l’équipe du laboratoire de restauration de la Cinemateca Portuguesa, situé dans les locaux de l’Arquivo Nacional das Imagens em Movimento (A.N.I.M.) où elle restera jusqu’en 2018, année de son engagement à la Cinémathèque suisse en tant que responsable du secteur conservation et restauration.
Vous trouverez ici les présentations de la journée professionnelle.
Vincent Yersin, Archives littéraires suisses (ALS)
Quand faut-il s’inquiéter ? Les documents audiovisuels dans les archives littéraires : identification, conservation, consultation (PDF)
Marcia Montani, Hochschule der Künste Bern (HKB)
Cellulosenitrat – neue Wege zur Zustandsbeurteilung? (PDF)
Nadja Wallaszkovits, Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
Erhaltungsproblematiken bei Magnetbändern (PDF)
David Pfluger, Kompetenznetzwerk Film Memoriav
Gefährdete Filmträger aus Nitrat, Azetat und anderen Materialien (PDF)
Barbara Spalinger, Konservierung-Restauratorin Dipl. Rest. / M.A. mit Spezialisierung Fotografie.
Marcia Montani, HKB
Identifikation und Handling von flexiblen Fototrägern (PDF)
Maud Blanc, restauratrice spécialisée en photographie)
Identification et manipulation de supports photographiques souples (PDF)
Nadja Wallaszkovits, Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
David Pfluger, Kompetenznetzwerk Film Memoriav
pas de présentation durant l’atelier
Identification etGabriele Franzoso, Fonoteca nazionale svizzera
Carine Soleilhavoup, Cinémathèque suisse
Manipulation de supports cinématographiques (PDF)
Manipulation de supports sonores et vidéo (PDF)